Zum Internationalen Armutstag 2021

Benachteiligung armer Kinder hat sich zugespitzt

 

Der Bonner Runde Tisch gegen Kinder- und Familienarmut schlägt am Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut Alarm. – Noch weit deutlicher, als in den Vorjahren sind in diesem Jahr die Armutsfolgen für Kinder und Jugendliche sichtbar geworden. Die Coronapandemie hat die Benachteiligung armer Kinder nochmals zugespitzt. Ihre Chancen beim Homeschooling und in der sozialen Teilhabe waren nochmals weit geringer als zuvor. Die notwendigen Einschränkungen und Schutzmaßnahmen haben für arme Familien und ihre Kinder weit größere Konsequenzen als für andere gehabt. Aktuell werden die Folgen immer deutlicher und erfordern aktives Handeln. Dabei hätte eine Kindergrundsicherung längst dazu beitragen können, zumindest den finanziellen Teil des Problems zu lindern.

Nicht anders, sind die Folgen der schlechten Wohnraumversorgung benachteiligter Familien durch Corona. Häusliche Konflikte im beengten Wohnraum und mangelnder Lern-, Arbeits- und Spielraum haben armen Kindern besonders geschadet. Die Mitglieder des Runden Tisches sind sich einig: Jetzt muss es endlich Maßnahmen geben, die tatsächlich helfen. Die Einführung einer Kindergrundsicherung und ein offensives Familienwohnprogramm müssen unbedingt dazugehören.

Weltweit hat die Not von Kindern dramatische Ausmaße, an denen auch wir Verantwortung mittragen. Der Runde Tisch ruft zu einer konsequenteren Nachhaltigkeitspolitik auf, angefangen hier bei uns in Bonn. Jede weitere Klimaveränderung, die wir mit auslösen, verursacht neue Katastrophen, wie wir sie in diesem Jahr auch vor der eigenen Haustür erlebt haben. In vielen armen Ländern sind es insbesondere Kinder, die die Folgen dessen erleiden. Sie sind hilflos mit Hunger, Flucht- und Lagerleben, und den weltweiten Verteilungskonflikten konfrontiert, und aktuell sind sie vielfach ganz besonders ohne Schutzmöglichkeiten den Coronafolgen ausgesetzt.

Es liegt auch an unseren Ländern, dass Hilfsprogramme gezielt Kindern und Familien in den ärmsten Ländern der Welt verstärkt helfen, dass akuter Hunger bekämpft und Klimafolgen angegangen werden. Eine Impfchance, wie wir sie seit Monaten nutzen können, muss auch den ärmsten Familien, die täglich um das Existenzminimum ihrer Kinder kämpfen müssen, angeboten werden. – Gerade in Bonn haben die zuständigen Ministerien, die dies mit ermöglichen können, ihren Sitz.

Als Runder Tisch gegen Kinder- und Familienarmut fordern wir vor Ort in unserer Stadt und weltweit ein entschiedeneres Vorgehen gegen die Armut von Kindern und Familien und ihre Folgen.